Die PSA eines jeden Spezialretters beinhaltet:
Durch den Sitz / Arbeitsgurt mit der integrierten CROLL (Seilklemme) wird dem Retter absolute Sicherheit am Seil vermittelt. Integrierte CROLL-Seilklemme ist für den Aufstieg am Seil gedacht. Die brust- und rückseitigen Auffangösen dienen zum Anbringen eines Auffangsystems und halten den Retter im Fall eines Sturzes in der richtigen Position. Die zentrale und die zwei seitlichen Halteösen ermöglichen verschiedene Konfigurationen bei der Arbeitsplatzpositionierung. Die Beinschlaufen sind mit "FAST-Schnallen" zum schnellen und einfachen Öffnen und Schließen ausgestattet. Der Gurt kann an- und ausgezogen werden ohne ,dass alle Schnallen neu eingestellt werden müssen. Ausreichende Materialösen ermöglichen zudem das Transportieren von Ausrüstung am Gurt.
Das Material eines jeden Retters, ist persönlich zugeordnet und für jeden direkt am Gurt griffbereit.
Spineboard (1)
Schleifkorbtrage (3)
Schaufeltrage (5)
Bergrettungstrage Barella (Bild 2)
Schwerlasttrage (Bild 3)
Pytagor / Rettungsdreieck (Bild 4)
Big Shot (Wurfbeutelschleuder)
Pytagor (Rettungsdreieck)
Flaschenzugsysteme
Seile
Hardware für verschiedenste Aufbauvarianten
Wie unten aufgeführt gibt es auch in der Höhenrettung / Spezialrettung diverse Rettungstechniken. Je nach Situation und Verletzung des Patienten muss hier Risiko und Nutzen abgewogen werden. Die Geschwindigkeit muss immer in Relation stehen um möglichst patientengerecht in der jeweiligen Einsatzsituation vorzugehen. Eine "Crashrettung" bei der, der Patient so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich geholt wird, ist immer die letzte Wahl, da in diesem Fall weitere Verletzungen in Kauf genommen werden müssen. Das Wohl des Patienten und die eigene Sicherheit stehen jedoch stets an Erster Stelle.
Eine Liegendrettung kommt immer dann in Frage, wenn der Patient bereits bewusstlos ist oder die Verletzungen eine Rettung im Gurt bzw. im Sitzen nicht mehr möglich sind. Der Aufwand hierzu ist zwar enorm, jedoch kann eine solche Rettung durch viele Übungen und verschiedenste Szenarien gut trainiert werden. Bei dieser Form der Rettung ist eine pausenlose medizinische Überwachung des Patienten zu jeder Zeit gewährleistet, da der Retter direkt mit der Trage und somit mit dem Patienten verbunden ist. Im Zweifel kann auch ein Notarzt parallel mit abgeseilt werden um beim Abseilen bzw. Aufseilen über lange Strecken jederzeit medizinisch eingreifen zu können. Eine medizinische Grundausbildung ist für jeden Spezialretter Plicht um ebenso fachmännisch unterstützen zu können.
Die Adipösen-Rettung -Rettung von schwergewichtigen Personen- kommt heut zu Tage immer mehr zu tragen. Durch die ungesunde Ernährung und durch die Gesellschaft werden die Menschen im Durchschnitt immer vollleibiger. Hier stößt der gewöhnliche Rettungsdienst immer öfter an seine Grenzen. Durch die Unterstützung mit Know-How und dem richtigen Equipment kann die Spezialrettung diese Lücke schließen. Ob die Rettung in solchen Fällen über das Treppenhaus oder über eine Liegendrettung außerhalb vom Gebäude abgewickelt wird, hängt ganz von den örtlichen Gegebenheiten ab. In jedem Fall ist höchste Diskretion gefragt um eine würdevolle Rettung und den anschließenden Transport zu gewährleisten. Rein aus Sicht des Materials ist die Spezialrettung Crailsheim bestens für solche Fälle ausgerüstet. Lediglich die Schwerlasttrage müsste hierzu aus Mainhardt bzw. Stuttgart zur Einsatzstelle herangezogen werden.
Pick-Off-Rettung bedeutet so viel wie "Das Pflücken" eines Patienten aus einem vorhandenem System. Hierzu gehört Beispielsweise die Rettung einer Person aus einem Steigschutz eines Gittermasten, die Rettung aus einem anderen Seilsystem z.B. für Fasadenarbeiten oder die Rettung eines verunfallten Arbeiters aus seiner eigenen PSA*.
*PSA bedeutet: persönliche Schutzausrüstung oder auch System zum Schutz bei Absturtz.
Mittels einer Schrägseibahn können verletzte Personen von einem höher gelegenen Punkt aus zu einem Anschlagpunkt am Boden evakuiert werden. Dieses System kommt meist bei Windkraftanlagen, Gittermasten oder hohen Gebäuden zum Einsatz. Der Transport des Patienten kann mit dieser Variante im Liegen als auch im Sitzen durchgeführt werden.
Die Kootenay Carriage ist eine spezielle Form der Seilbahn. Diese wird oftmals genutzt über Schluchten und schwer zugänglichem Terrain. Hierbei wird der Patient zusammen mit dem Retter an einem waagrecht gespannten System von links nach rechts befördert. Durch eine weitere Seilstrecke ist es an jedem beliebigen Punk möglich die Personen abzulassen bzw. eine Person im System aufzunehmen. Diese Variante ist zwar hochkomplex in ihrem Aufbau jedoch ist man sehr flexibel und kann somit ein großes Gebiet überbrücken.
Anschlagtechniken zum Erstellen eines Fixpunktes sind das A und O einer Rettung. Die Wahl des Anschlagpunktes muss immer mit einem Mehrfachen an Sicherheit ausgestattet sein um immer einen Schritt voraus zu sein. Alle Systeme in der Spezialrettung müssen auf Redundanz* ausgelegt sein um hierdurch nochmals ein Plus an Sicherheit zu gewährleisten.
*Redundanz =(lat. redundare „überlaufen, im Überfluss vorhanden sein“) Geräte und Anlagentechnik: Hier steht Redundanz für das Vorhandensein funktional gleicher oder vergleichbarer Ressourcen eines technischen Systems, wenn diese bei einem störungsfreien Betrieb im Normalfall nicht benötigt werden
Als Anschlagpunkt "OBEN" / "UNTEN" wird in der Spezialrettung jeweils der Punkt bezeichnet an dem mehrere Seilstrecken zusammen laufen, an denen Seilstrecken umgeleitet oder an denen Seilstrecken gesteuert werden. Hiervon kann je nach Situation auch abgewichen werden. Dies hängt wie immer, von der gegebenen, örtliche Situation ab.
Beim bewegungslosen Hängen im Gurt besteht die Gefahr von gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod, dies gilt insbesondere bei Bewusstlosigkeit.
Das Hängetrauma kommt zustande, wenn bei längerem bewegungslosen Hängen in einem Gurt der Blutrückstrom aus den Beinen behindert wird, da der Gurt die Beine abdrückt.
Aufgrund von Bewegungslosigkeit fehlt außerdem die Funktion der sogenannten Muskelpumpe*, wodurch eine große Menge des Blutes in den Beinen versackt. Dies führt zu einem Kreislaufschock, weshalb man das Hängetrauma auch als orthostatischen Schock bezeichnet.
PDF - Medizinische Aspekte Erste Hilfe bei Hängetrauma nach DGUV
*Als Muskelpumpe wird die Unterstützung des Blutkreislaufs durch die Bewegungen der Muskeln bezeichnet. Durch das An- und Entspannen der Muskeln bei der Bewegung werden die in der Tiefe der Muskeln verlaufen- den Venen immer wieder komprimiert, was zu einem verbesserten Rückfluss des Blutes führt.