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11.03.2013 06:21 Alter: 11 yrs
Kategorie: News

Hauptversammlung der Crailsheimer Gesamtfeuerwehr


Seine letzte Hauptversammlungs-Rede als Crailsheimer Stadtbrandmeister hat Tilman Wagner am Freitag in Westgartshausen gehalten. Er fand gewohnt klare, aber auch sehr versöhnliche Worte.

 

Der 19. Februar 2013 wird den Crailsheimer Feuerwehrleuten noch lange im Gedächtnis bleiben: Der Massenunfall auf der A 6 war "einer der größten Hilfeleistungseinsätze in der Geschichte" der Wehr, wie Wagner zu Beginn seiner Rede betonte. Innerhalb weniger Minuten waren 60 Feuerwehrangehörige der Kernstadt und aus den Abteilungen mit zwölf Fahrzeugen am Unfallort. Für Wagner ist das eine Bestätigung: "Die neuen Strukturen funktionieren!" Neue Strukturen, das heißt: Spezialisierte Außenort-Wehren arbeiten mit einer schlagkräftigen Kernstadt-Wehr Hand in Hand. "Wir waren technisch noch lange nicht an unseren Grenzen", sagte Wagner. "Ein beruhigendes Gefühl."

Eine "Flut von Dankesschreiben, E-Mails und Anrufen" habe die Feuerwehr erreicht - auch von Politikern. Einen Seitenhieb konnte der Stadtbrandmeister sich da nicht verkneifen: "Hier ist manchmal schwierig zu unterscheiden, ob einen wirklich ein echter Dank erreicht oder gegebenenfalls nur auf das politische Pferd aufgesprungen wird." Dass ein gemeinsames Abendessen für die Helfer angedacht sei, hält Wagner zwar für eine "sehr gut gemeinte Überlegung", er fordert aber Nachhaltigeres: "Vergünstigungen" nämlich, "die die Wertschätzung des einzelnen Feuerwehrangehörigen erkennen lassen" - wie zum Beispiel freier Eintritt für die Bäder und Museen der Stadt. Dabei gehe es nicht um einen bestimmten Wert, sondern rein um den psychologischen Aspekt.

Wagner verwahrte sich dagegen, immer wieder nur den jüngsten Großeinsatz in den Blick zu nehmen. Jeder gefahrene Einsatz müsse gleichwertig behandelt werden, immer gehe es um ein und dasselbe: "anderen zu helfen."

Fehler in der Alamierungskette seien desaströs

Um helfen zu können, muss freilich die Alarmierung funktionieren. Im vergangenen Jahr hatte Wagner harsche Kritik an der Haller DRK-Leitstelle geübt. "Desaströse" Fehler in der Alarmierungskette erkannte er damals - und forderte schnelle Besserung.

Offenbar mit Erfolg. Am Freitag jedenfalls klang der Stadtbrandmeister sehr viel versöhnlicher: "Fakt ist, dass - wenn anfänglich auch nur etwas widerstrebend - die Notwendigkeit erkannt und letztlich vom Landratsamt dann auch wirklich verfolgt wurde." Die Leitstellentechnik sei mit erheblichem finanziellen Aufwand verbessert, auch eine Reihe anderer Forderungen erfüllt worden. Hauptproblem sei jetzt noch die Ausbildung der Leitstellendisponenten. Sie sind aus Wagners Sicht "mit der Fülle und der Komplexität der aktuellen Alarmierungsstichworte überfordert".

Der Landrat-Stellvertreter Michael Knaus hatte bei der Hauptversammlung 2012 noch dagegen gehalten, heuer sagte er: "Gut, dass Hinweise aus Crailsheim kamen." Wie gut die Rettungskette im Landkreis sei, habe der Massenunfall deutlich gemacht. Das nächste Projekt stehe schon in den Startlöchern: Die neue digitale Alarmierung POCSAG. Es gelte, in der Öffentlichkeit über die "positiven Ergebnisse unserer Arbeit zu berichten", denn: "Mit jeder überzogenen negativen Diskussion werden wir wieder weniger Feuerwehrleute haben. Wir können aber auf keinen Helfer verzichten."

Für Wagner war die freitägliche Versammlung seine letzte als Stadtbrandmeister - die Stadt sucht momentan nach einem hauptamtlichen Nachfolger. Entsprechend viel Lob prasselte auf den ehrenamtlich tätigen Amtsinhaber nieder: Weitsicht, Fingerspitzengefühl und die notwendige Konsequenz bescheinigte ihm Knaus. Oberbürgermeister Rudolf Michl sagte: "Es ist eine Zäsur, weil ein unabhängiger Kopf geht." Neun Bewerbungen auf die Stelle sind bisher bei der Stadt eingegangen. Die stimmten zwar "hoffnungsfroh", so Michl, Wagners Fußabdrücke aber seien groß. "Vorsichtig", sagte da der Gelobte. "Noch bin ich nicht weg. Es wird sich noch das eine oder andere tun."

Wichtige Zahlen rund um die Feuerwehr Crailsheim

Die Abteilung Kernstadt der Crailsheimer Feuerwehr ist 2012 zu 182 Einsätzen ausgerückt (112 Brände, 70 technische Hilfeleistungen). 47 verletzte Personen wurden dabei gerettet, vier Tote mussten geborgen werden. An 29 Einsätzen waren Außenabteilungen mitbeteiligt. Stadtbrandmeister Wagner hob auch besonders die "gigantische Leistung" der Feuerwehr Onolzheim hervor. Zwölf Brandsicherheitswachen und 16 Einsätze fuhr die 25 Mann starke Truppe.

Für Entlastung der Kernstadt-Wehr sorgt, dass die Abteilung verstärkt die Betreuung von Kernmeldeanlagen übernehmen (Onolzheim: elf Anlagen nachts und am Wochenende; Roßfeld: fünf Anlagen nachts und am Wochenende; Tiefenbach: Anlage der Firma Vion komplett).

Die Jugendfeuerwehr hatte zum Ende des Jahres 2012 40 Mitglieder. Zwei Aufnahmen stehen acht Austritten gegenüber. 14 junge Leute sind altersbedingt in die aktive Wehr übergetreten.

 

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Quelle: Hohenloher Tagblatt

 



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