Brandschutzerziehung für Kindergartenkinder

Spritzen macht am meisten Spaß
Mehr als 300 Vorschulkinder beteiligten sich an der Brandschutzerziehung bei der Feuerwehr in Crailsheim. Dazu hatte bereits zum dritten Mal die Sparkassenstiftung des Landkreises eingeladen.
Die Zwillinge Lena und Jonas Bolze von der Jugendfeuerwehr zeigen Vorschulkindern, wie man richtig spritzt.

Bereits beim Betreten des Geländes der Feuerwache im Fliegerhorst hörte man an den zwei Nachmittagen viele helle Stimmen mit eindringlichen und begeisterten Tatü-Tata-Geschrei. So vertrieben sich auch die Vorschüler des Kindergartens Parkstraße die Zeit, bevor sie einer nach dem anderen in das große Feuerwehrauto steigen durften, um dort zu erleben, wie laut die Einsatzsirene wirklich ist.

Und auch ein paar Meter weiter herrschte große Begeisterung. Zusammen mit Helfern der Jugendfeuerwehr durften die Vorschüler des Kindergartens Onolzheim mit echten Schläuchen auf Pylonen spritzen. Ganz nebenbei bekamen sie dabei eine kleine Einführung über die Unterschiede der Schläuche und erfuhren am eigenen Leib, dass es mehr als eine Person braucht, um das Rohr beim Spritzen richtig gerade zu halten. Die fünfjährigen Saskia und Laura konnten es als Erstes ausprobieren, unterstützt von den Zwillingen Jonas und Lena Bolze von der Jugendfeuerwehr, die ihnen dabei beherzt unter die Arme griffen. Eine andere Gruppe ein Stück weiter hatte da bereits entdeckt, dass sich der Schlauch auch prima dazu eignet, auf Leute zu zielen. Die Erzieherin der Gruppe, Simone Schenk-Uhl, musste rasch ein paar Meter flüchten, um nichts abzubekommen. Doch nicht nur draußen hatten die Kinder ihren Spaß. In der großen Halle führte ihnen Dirk Müller vor, was ein Feuerwehrmann alles dabei haben muss, wenn er in ein brennendes Gebäude eintritt. Neugierig verfolgten die angehenden Erstklässler, wie er seinem Kollegen nacheinander eine komplette Montur anzog, vom Helm über die Handschuhe bis hin zur Atemschutzmaske. Dies sei auch schon deshalb so wichtig, so Andrea Boger, zuständig für die Brandschutzerziehung bei der Feuerwehr Crailsheim, weil es den Kindern die Angst nehmen soll, falls sie einmal in die Lage kommen, gerettet werden zu müssen.

Sie selbst zeigte den Kindern zusammen mit Tanja Bolze , wie man ein Streichholz richtig anzündet. "Nur so wissen sie um die Gefahr, das ist besser, als es kategorisch zu verbieten" erklärt Andrea Boger. Aus diesem Grund durfte jedes Kind zusammen mit einer der Frauen eine Kerze anzünden. Doch vorher wurde genau erklärt worauf man dabei achten muss, auf die langen Haare zum Beispiel oder auch auf den Laufzettel aus Papier, den alle Kinder um den Hals hängen hatten. Außerdem mussten alle Vorschüler versprechen, immer nur im Beisein eines Erwachsenen mit Streichhölzern zu hantieren. Wie genau die Kinder zugehört hatten, war zu beobachten, als sie vorsichtig ihre Streichhölzer auspusteten, um die brennende Kerze zu betrachten. Doch fast immer musste Tanja Bolze danach erinnern: "Und wenn du weggehst, dann immer die Kerze ausmachen."

Was den Kinder am meisten Spaß gemacht hat, war schnell geklärt, unisono antworteten alle: das Spritzen mit dem Schlauch natürlich.

Quelle: Hohenloher Tagblatt