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24.03.2014 18:11 Alter: 10 yrs
Kategorie: News

Umzug mit Tatütata und Blaulicht


Mit Tatütata und Blaulicht durch das von zwei Leiterwagen gebildete Tor in die Zukunft: Für die Haller Feuerwehr beginnt am Samstag eine neue Ära. Der Standort Salinenstraße ist Vergangenheit.

Martinshörner der etwa 30 Einsatzfahrzeuge machen solch einen Riesenlärm, dass sich selbst gestandene Feuerwehrleute die Ohren zuhalten. Von der Wache in der Salinenstraße starten sie am Samstag gegen 14.30 Uhr. An der Kreuzung mit der Bundesstraße 14 passieren sie das Drehleitertor. Dort trennen sich die Wege: 16 Fahrzeuge fahren nach rechts zur neuen Wache Ost im Solpark, 12 nach links zur ebenfalls brandneuen Wache West in Heimbach.

Es sind vor allem Angehörige von Feuerwehrleuten und Schaulustige, die sich dieses ziemlich einmalige Spektakel nicht entgehen lassen wollen. Sie stehen an der Friedensbrücke und an verschiedenen Stellen auf der Route und winken freundlich. Die Zeit, als die Feuerwehr in der Wache Salinenstraße zu Hause war, ist endgültig vorbei. Das geht vor allem an den altgedienten Männern nicht vorbei. Viele haben feuchte Augen und können die Tränen gerade noch zurückhalten. "Einige der ganz alten Hasen sind erst gar nicht gekommen", sagt Stadtbrandmeister Volker Damm.

Umstrukturierung: Aus sieben werden zwei Abteilungen

Die neuen Wachen West und Ost machen auch eine Umstrukturierung notwendig: Aus sieben Abteilungen werden zwei. Außenstellen gibt es nur noch in Sittenhardt mit einem Einsatzwagen und in Sulzdorf mit zwei Wagen.

Seit acht Uhr in der Früh sind etwa 240 Feuerwehrleute mit den Umzugsarbeiten beschäftigt. Spinde werden ausgeräumt, Material wird verladen und die riesige Halle sauber gemacht. Die Altersabteilung hilft auf ihre Weise: Sie bereitet das Frühstück und am späten Nachmittag in den neuen Wachen das Vesper. Die Kochgruppe wirft in der Salinenstraße die Gulaschkanone an und kocht Gaisburger Marsch für alle.

"Hier hängt schon Herzblut dran", meint der Stadtjugendwart der Feuerwehr, Stefan Ebert. Seit dem Jahr 2000 ist er bei der Wehr. "Die Wache Salinenstraße war meine zweite Heimat", fährt er fort. Die muss er sich jetzt im Osten aufbauen.

Stadtbrandmeister Volker Damm blickt auf die Uhr. Es geht los. "Time to say Goodbye", dröhnt es aus dem Lautsprecher eines Einsatzwagens, der die Straße absperrt. Die Musik geht schnell im infernalischen Lärm der Martinshörner unter. Dann setzt sich der Zug in Bewegung. "Jetzt sind wir da", meint Damm, als der Konvoi um 14.38 Uhr die Wache Ost erreicht. Christoph Wenger steigt aus dem Wagen und dirigiert die Fahrzeuge in die Parkposition. Sie stehen sauber ausgerichtet neben der Wache.

In der Wache West wird noch kräftig gearbeitet. Jens Wieland bohrt mit Hilfe einer Schablone Löcher in die Spindwände, damit die Fachböden sitzen. Er ist "voll froher Erwartung auf etwas Neues", wie er sagt.

Friedrich Steiner, Abteilungskommandant West, packt ebenfalls mit an. Schließlich sollen die Abteilungen bereits am Abend wieder einsatzbereit sein. "Freudig erregt", beschreibt es seinen Gemütszustand. Doch eigentlich bleibt gar keine Zeit, lange zu sinnieren. "Jeder hat hier seinen festen Platz. Wir wollen wieder eine eingeschworene Gemeinschaft werden. Daran haben wir die nächsten Wochen und Monate noch viel zu arbeiten", sagt er.

Damit dürfte er seinem Pendant Christoph Wenger im Osten aus der Seele gesprochen haben. Auch dort müssen sich die Feuerwehrleute erst zurecht- und dann zusammenfinden. Keine Frage, dass das bei der Kameradschaft gelingen wird.

Öffnet externen Link in neuem FensterOffizielle Einweihung und offene Türen

Quelle: Haller Tagblatt



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